In diesem Artikel habe ich gezeigt, wie du dich am besten vorbereitest, um mit einem guten Gefühl entscheiden zu können, welche deiner Sachen dein Leben wirklich bereichern. Hier zeige ich dir, wie du diese Entscheidungen mit Leichtigkeit treffen kannst.

Ein paar Fakten über deine Dinge

Bevor wir richtig loslegen, möchte ich dir ein paar Fakten liefern, die du wahrscheinlich schon kennst, aber deren Tragweite den meisten Menschen nicht bewusst ist:

Jedes einzelne Teil, das du besitzt, beansprucht deine Zeit und Energie.

Doch was bedeutet das eigentlich konkret in deinem Alltag?

Wenn etwas hinzukommt, nimmt es dir Platz weg.

Egal, ob du ihm einen festen Platz zugewiesen hast oder es einfach irgendwo abgelegt wurde, es beansprucht Raum. Dadurch bleibt weniger Platz für andere Dinge, und vor allem bleibt weniger Raum für dich.

Wenn es da ist, musst du es verwalten und pflegen.

Du musst überlegen, wo es hingehört, und möglicherweise musst du dafür Platz schaffen. Das bedeutet, dass du dich auch um die Dinge kümmern musst, die zuvor an diesem Platz waren. Ein einziges Teil kann so oft eine Lawine von Aufgaben auslösen. Im Laufe der Zeit benötigt das Teil vielleicht einen anderen Platz, und der ganze Prozess beginnt von vorne.

Du musst das Ding reinigen und es bewegen, um die Umgebung sauber zu machen.

Wenn es kaputt geht, musst du es reparieren.

Und du musst es immer und immer wieder aufräumen.

Wenn es gehen soll, musst du dich darum kümmern.

Du musst entscheiden, ob du das Objekt verkaufen, verschenken, spenden oder entsorgen möchtest, und dann alle notwendigen Aufgaben erledigen, damit es endgültig aus deinem Zuhause verschwindet. Dazu gehören beispielsweise Reinigung, Fotografieren, Festlegen eines Preises, Verfassen einer Beschreibung, das Aufgeben einer Anzeige, Kommunikation mit Interessenten, Verhandlungen, Verpacken, Transportieren, Versenden, …

Weniger Dinge, weniger Stress

Das sind viele kleine Aufgaben, die einzeln betrachtet nicht viel Zeit und Energie kosten, aber insgesamt enorm viel davon in Anspruch nehmen. Das gilt für JEDES EINZELNE TEIL, egal ob es sich um einen Werbekugelschreiber oder ein gekauftes Möbelstück handelt.

Andersherum betrachtet wird schnell deutlich, wieviel weniger Stress und Arbeit du hast, wenn du dich mit weniger Dingen umgibst. Wenn du dann noch diejenigen Dinge auswählst, die dir wirklich Freude bereiten oder nützlich sind, schaffst du dir ein Zuhause, das dir positive Energie schenkt.

Warum „Ausmisten“ nicht immer die Lösung ist

Vielleicht ist es dir schon aufgefallen – bei mir hörst oder liest du nur sehr selten die Wörter „ausmisten“ oder „aussortieren“. Das hat einen einfachen Grund: Diese Wörter lösen bei den meisten Menschen, auch bei mir, negative Gefühle und Stress aus und lenken den Fokus auf das Negative.

Jedes Teil ist aus einem bestimmten Grund in dein Zuhause gekommen. In dem Moment, in dem du es hereingelassen hast, steckte (in den allermeisten Fällen) eine gute Absicht dahinter, auch wenn diese Absicht heute vielleicht nicht mehr erfüllt wird. Deshalb ist kein Teil von vornherein schlecht und muss „ausgemistet“ werden.

Meistens haben wir einfach zu viele Dinge, sodass wir im Hamsterrad des Pflegens und Verwaltens nur schwer erkennen können, welche Teile uns im HIER UND JETZT dienen und Freude bereiten.

Und darauf möchte ich deinen Fokus lenken.

Schritt 2: Die Rosinenmethode

Da du bis hierhin gelesen hast, nehme ich an, dass du das Gefühl hast, zu viele Dinge zu besitzen.

Man könnte auch sagen, du lebst im Überfluss.

Im Überfluss zu leben bietet dir die wunderbare Möglichkeit, DAS BESTE aus der Vielzahl deiner Dinge AUSZUWÄHLEN.

Der Auswahlprozess wird besonders leicht, wenn du dir im ersten Schritt einen Überblick über deine Sachen verschaffst, indem du sie kategorisierst. Wie du dabei am besten vorgehst, erfährst du in diesem Artikel.

Bevor du mit der Auswahl beginnst, stelle größere Behälter zum Zwischenlagern der aussortierten Dinge und zur Mülltrennung bereit. Du kannst die Sortierbehälter wie folgt beschriften: verkaufen, spenden, verschenken, vielleicht. Nutze diese Behälter kategorieübergreifend.

Beginne nun mit der ersten Kategorie und vertraue dabei auf dein Bauchgefühl. Es wird dir oft deutliche Signale geben, bei welcher Kategorie dir JETZT GERADE die Auswahl am leichtesten fällt.

Verlasse dich auch bei der Auswahl gerne auf deine Intuition und picke dir aus jeder Kategorie deine Rosinen heraus. Das sind die Dinge, die du oft und gerne nutzt oder die du einfach brauchst oder magst.

Alles, was übrig bleibt, sind die Dinge, die deinen Alltag erschweren. Wenn du dir das bewusst machst, fällt es dir leichter zu entscheiden, ob sie bleiben oder gehen dürfen.

Die aussortierten Dinge legst du in die entsprechenden vorbereiteten Behälter.

Wenn du dir nicht sicher bist

Während des Auswahlprozesses wirst du auch auf Gegenstände stoßen, bei denen du dir unsicher bist, ob du sie tatsächlich nutzen wirst. Für diese Teile ist die „Vielleicht“-Kiste gedacht. Hier kannst du sie sammeln.

Die Kiste stellst du verschlossen in einen Abstellraum und schreibst ein „Verfallsdatum“ darauf, das du auch in deinen Kalender einträgst. Solltest du eines der Teile brauchen, kannst du es jederzeit herausholen und ihm einen Platz in deinem Zuhause geben. Alle anderen Teile entsorgst du am Stichtag, ohne sie erneut durchzusehen.

Für Klarheit sorgen: Die Kraft der richtigen Fragen

Ich habe eine Reihe von Fragen zusammengestellt, die sich in der Arbeit mit meinen Kund:innen als besonders hilfreich erwiesen haben. Probiere einfach aus, welche Fragen dir am meisten Klarheit bringen.

  • Bringt mir dieser Gegenstand so viel Freude oder Nutzen, dass er meine Zeit und Energie verdient?
  • Möchte ich diesem Teil einen festen Platz in meinem Zuhause geben? Wenn ja, an welcher Stelle genau?
  • Will ich mich wirklich noch weiterhin mit diesem Ding befassen müssen?
  • War mir bis eben bewusst, dass ich diesen Gegenstand besitze?
  • Habe ich mich bewusst für dieses Teil entschieden, oder hat es einfach so seinen Weg zu mir gefunden?
  • Könnte ich diesen Gegenstand leihen oder für wenig Geld ersetzen, sollte ich ihn doch einmal brauchen?
  • Würde ich diesen Gegenstand noch einmal kaufen, wenn er kaputt gehen oder verloren gehen würde?
  • Behalte ich das, weil ich sonst ein schlechtes Gewissen hätte?
  • Würde ich dieses Ding hergeben, wenn es mir jemand abkaufen wollte?
  • Benutze ich dieses Teil gerne? Gibt es etwas, das mich stört oder nervt, wenn ich es verwende?
  • Wann habe ich diesen Gegenstand das letzte Mal benutzt? Wie habe ich mich dabei gefühlt?
  • Habe ich mehrere Exemplare dieses Gegenstands? Brauche ich wirklich alle?

Endlich wieder selbstbestimmt

Nicht jede Frage passt zu jeder Entscheidungssituation. Selbst wenn du eine Frage mit „Nein“ beantwortest, bedeutet das nicht unbedingt, dass du das betreffende Teil loswerden musst.

Es geht vielmehr darum, ein Gespür dafür zu entwickeln, welche Dinge dir guttun. Gleichzeitig wirst du mit jeder einzelnen Entscheidung, unabhängig vom Ergebnis, wieder ein Stück mehr Herr:in über deine Dinge.

Welche Dinge letztendlich richtig für dich sind und wie viele, liegt allein in deiner Hand. Entscheidend ist nur, ob du dich damit wohl fühlst. Und auch das wird sich im Laufe der Zeit immer wieder ändern.

Sobald du einmal den Dreh raus hast und spürst, wie gut es sich anfühlt, dir selbst freiRäume zu schaffen, wirst du es wahrscheinlich gerne immer wieder tun. 😉

Das mag gut funktionieren, solange ich alleine bin, denkst du vielleicht. Aber wie mache ich das, wenn ich mit anderen Menschen, Partner:in oder Kindern zusammenlebe?

In diesem Artikel beschäftigen wir uns genau mit dieser Frage. Ich zeige dir Möglichkeiten, wie du deine Mitbewohner, ob groß oder klein, mit einbeziehen kannst und ihr gemeinsam eine entspannte Ordnung entwickelt.

Ich bin neugierig…
Welche Erfahrungen hast du bisher beim Auswählen gemacht?
Welche Frage hilft dir am meisten bei der Entscheidungsfindung?

Schreibe mir gerne in die Kommentare. Ich freue mich darauf, von dir zu hören!

Sonnige Grüße und bis bald
Deine Michaela


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